Medieninformation 45/2022

Brehms Tierwelt und Fröbels Kindergartenidee für Bundesverzeichnis Immaterielles Kulturerbe vorgeschlagen –Premiere für Thüringer Landesverzeichnis Immaterielles Kulturerbe  

  Von Thüringen in die Welt. Diese Formel gilt sowohl für die Naturkunde von Christian Ludwig und Alfred Brehm als auch für die Kindergartenidee von Friedrich Fröbel. Nun hat der Thüringer Minister für Kultur, Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, entsprechende Anträge zu diesem besonderen kulturellen Erbe für das Bundesweite Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe (IKE) nominiert. Er folgt damit dem Votum der unabhängigen Landesjury, die alle in Thüringen eingegangenen Bewerbungen für das Bundesverzeichnis begutachtet hat.   Für Kulturminister Hoff unterstreichen diese Nominierungen die Vielfältigkeit der Thüringer Kulturlandschaft: „Traditionen und Brauchtum sind wichtige Bestandteile unseres kulturellen Erbes, die sich durch das große Engagement vieler Thüringerinnen und Thüringer auszeichnen. Die Bewahrung dieses Erbes trägt dazu bei, dass gelebte Traditionen fortgeführt und weiterentwickelt werden. Für zukünftige Generationen wird so das öffentliche Bewusstsein für diese Traditionen gestärkt.“   Die Anträge „Brehms Welt“ und „Fröbels Kindergartenidee“ stellen gelebte wie generationsübergreifende Kulturformen dar und erfüllen damit im besten Sinne das UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes. Hinzu kommt, dass sowohl Brehms Naturkunde als auch Fröbels Kindergartenkonzept von internationaler Bedeutung sind. Auf Bundesebene bewertet nun ein unabhängiges Expertengremium bei der Deutschen UNESCO-Kommission die Vorschläge der Bundesländer. Basierend auf dessen Empfehlungen entscheiden die Kulturministerkonferenz und die Kulturstaatsministerin Claudia Roth schließlich, welche Anträge in das Bundesweite Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe aufgenommen werden. Mit einer Entscheidung ist Anfang 2023 zu rechnen.  Mit diesem Wettbewerb erlebt auch das Landesverzeichnis Immaterielles Kulturerbe Thüringen seine Premiere. Es bildet regional bedeutende Kulturformen ab und macht so die kulturelle Vielfalt Thüringens sichtbar. Neben „Brehms Welt“ und „Fröbels Kindergartenidee“ wurden aus der aktuellen Ausschreibungsrunde fünf weitere Kulturformen auf Empfehlung der Jury in das neue Landesverzeichnis aufgenommen. Zudem sind die vier kulturellen Traditionen aus Thüringen verzeichnet, die bereits im Bundesverzeichnis Immaterielles Kulturerbe eingetragen sind. In das Bundesverzeichnis aufgenommene Kulturgüter gehen automatisch auch in das Thüringer Landesverzeichnis über. Damit enthält das Landesverzeichnis elf Kulturformen. Es ist ab heute auf der Webseite der Thüringer Staatskanzlei zum Immateriellen Kulturerbe abrufbar.   Hintergrund:   Die Einträge im Landesverzeichnis Immaterielles Kulturerbe Thüringen sind:   ·         Brehms Welt – Tiere und Menschen ·         Der weihnachtliche Fackelbrand zu Schweina ·         Eisenacher Sommergewinn (im Bundesweiten Verzeichnis IKE seit 2016) ·         Erfurter Brunnenkresse ·         Gartenzwerge aus Gräfenroda ·         Heiligenstädter Palmsonntagsprozession (im Bundesweiten Verzeichnis IKE seit 2016) ·         Kindergartenidee nach Friedrich Fröbel ·         Lauschaer Christbaumschmuck (im Bundesweiten Verzeichnis IKE seit 2021) ·         Skatspiel aus Altenburg (im Bundesweiten Verzeichnis IKE seit 2016) ·         Taubenmarkt in Dermbach ·         Thüringer Bratwurstkultur   Es ist abrufbar unter:   https://www.staatskanzlei-thueringen.de/arbeitsfelder/kultur/immaterielles-kulturerbe